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Entwicklung im Saalfelder Schlosspark


Umfrageergebnis: Mehrheit für Tierhaltung im Schlosspark

Im November 2015 fand in Zusammenarbeit mit der Ostthüringer Zeitung eine Online-Bürgerbefragung zur Entwicklung des Saalfelder Schlossparkes statt. 

Bei der Umfrage, ob weiterhin Tiere im Schlosspark gehalten werden oder alternativ dazu mehr Spielmöglichkeiten für Kinder geschaffen werden sollen, sprach sich eine deutliche Mehrheit der Abstimmenden für den Erhalt der Tiergehege aus.

Insgesamt beteiligten sich 711 Personen an der Abstimmung auf der Internetseite der OTZ Saalfeld. Davon stimmten insgesamt 547 für die weitere Tierhaltung im Schlosspark. 164 Personen hätten sich lieber mehr Spielmöglichkeiten für Kinder gewünscht.

In den nächsten Wochen wird das Umfrageergebnis im Bau- und Wirtschaftsausschuss sowie im Kinder- und Jugendausschuss diskutiert. Über die sich daraus entwickelnden konkreten Pläne sowie die weitere Bürgerbeteiligung wird zu gegebener Zeit erneut informiert.

Kommentare zur weiteren Nutzung des Schlossparkes

Anlass für die Bürgerbefragung

Viele Saalfelder, besonders auch Eltern mit ihren Kindern, nutzen den Park als Oase unweit des Stadtzentrums und erfreuen sich an den gepflegten Anlagen und den Tieren. Allerdings ist diese Freude nicht ungetrübt. Zwei der Gehege stehen seit längerem leer und die anderen Gehege sind in keinem guten Zustand. Es gibt immer wieder Probleme mit der Tiergesundheit. Darüber hinaus werden für die Futterwirtschaft wichtige Räume in der Orangerie genutzt und anderen Nutzungen entzogen.

Gegenstand dieser Bürgerbefragung ist eine Stimmungsabfrage der Bevölkerung für oder gegen die aktuelle Tierhaltung im Schlosspark. Nicht davon berührt ist damit der langfristige Plan, den Saalfelder Schlosspark in eine attraktive Parkanlage im Sinne der denkmalpflegerischen Zielstellung zu überführen.

Wie soll im Schlosspark weitergehen?

In Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendausschuss und Studenten der FH Erfurt, FB Landschaftsarchitektur wurde in den letzten zwei Jahren mit sehr viel Aufwand die Gesamtsituation im Schlosspark analysiert und Vorschläge für eine zukünftigen Schlosspark entwickelt.

Zudem hat der KUJA im Jahr 2015 einen Beschluss gefasst nachdem alle Gehege entfernt und stattdessen verschiedene Spielmöglichkeiten in den Park integriert werden solle.

Ideenliste KUJA

Für die Zwischenzeit zum zukünftigen Ausbau des Schlossparkes ist uns Ihre Meinung sehr wichtig. Deshalb bitten wir Sie sich zwischen Varianre 1 und Variante 2 zu entscheiden.

Variante 1

Weiterführung der Tierhaltung im Schlosspark mit geeigneten Kleintieren und Renovierung der vorhandenen Gehege mit geringen Aufwand ohne wesentliche Verbesserung der Gesamtsituation (Baukosten ca 5.000 Euro)

 

Variante 2

Beendigung der Tierhaltung, Abgabe der Tiere und Rückbau der Gehege (inkl. Sanierung der Mauer) und die schrittweise Einordnung von attraktiven Spielelementen in den Park. (Film "Das Spiel der Ornamente" von Sarah Schulze, Entwürfe der Studenten zur Integration bespielbarer Skulpturen in den Schlosspark)

Ohne Tierhaltung kann die Umnutzung der wertvollen Orangerie für passende Nutzungen (Ausstellungsraum, Pflanzen, Jugendarbeit) vorangetrieben werden.

Ausgewählte Rahmenbedingungen

Denkmalschutz

Die aus dem Jahr 2002 vorliegende denkmalpflegerische Zielstellung für den Schlosspark spricht sich aus kulturhistorischen Gründen gegen die Haltung von Tieren aus. Ausnahmen sind neu zu beantragen und unterliegen hohen Anforderungen an die Gestaltung. Der Denkmalwert der Gartenanlage mit dem Residenzschloss als Kern begründet sich aus der seltenen Verknüpfung von barocker Grundstruktur mit Elementen des Historismus. Diese Qualität ist deutlicher herauszuarbeiten und Aufgabe der Stadt Saalfeld.

Tierhaltung und -schutz

In den letzten Jahren haben sich die Vorschriften für die Haltung von Tieren zugunsten der Tiergesundheit verändert. Damit gehen höhere Ansprüche an Haltung und Hygiene einher.

In den vergangenen Jahren gehaltene Tierarten, wie z. B. Waschbären, Silberfasane u. a. waren in der Haltung teilweise problematisch. Dies ist weitestgehend auf die zu geringe Größe der Gehege und die fehlende Abstandsfläche zu den Besuchern zurückzuführen. Auch die sicherlich nett gemeinte, für die Tiere aber oft sehr schädliche Fütterung durch die Besucher hat teilweise zu Krankheiten und Ausfällen geführt.

Die Haltung von Wildtierarten, also solchen, die nicht bereits seit vielen Jahrzehnten von Menschen gehalten und gezüchtet werden, wird mit strengen Auflagen und Bedingungen seitens der deutschen und europäischen Gesetzgebung verbunden. Nach erfolgter Abstimmung mit dem Umweltamt, Fachdienst Umwelt- und Naturschutz des Landratsamtes, können im Schlosspark keine Wildtiere gehalten werden.

Wichtiger städtischer repräsentativer Innenstadtfreiraum

Eine moderne denkmalverträgliche aber auch attraktive Freiraumnutzung wurde durch die Umgestaltung des Gartenteils am Teehaus im Jahr 2010 eingeleitet und sollte schrittweise über den gesamten Schlosspark erstreckt werden. Es ist anzunehmen, dass die Saalfelder Bürger die Umgestaltung dieses wichtigen Kultur- und Gartenraum der Stadt gern unterstützen werden. Vorrausetzung dafür sind eine integrative Planung und eine transparente Beteiligung aller potentiellen Nutzer.

Diese Arbeiten wurden seit 1990 im Schlosspark und seiner unmittelbaren Umgebung durchgeführt:

  • Abriss der Bühne und des Eselgeheges
  • Dachdeckung Orangerie
  • Sanierung Teepavillon
  • Umgestaltung der Fläche westlich des Teepavillons mit Pflanzung von Hecken zur Gliederung und Abgrenzung zum südlich gelegenen Parterre (Parkbereich)
  • Neugestaltung der Flächen vor dem nördlichen Parkzugang und hinter der nördlichen Mauer in Richtung Schloss
  • Sanierung des ehemaligen Gärtnerhauses (Halbe Gasse 18 – jetzt im Privatbesitz)
  • Neuanlage der ehemaligen Gärtnereifläche als Schulgarten
  • Pflanzung eines Obstspaliers im Park an der zuvor sanierten nördlichen Mauer
  • Sanierung der Mauer in Südrichtung
  • Wiederherstellung der Eingangstore nach historischem Vorbild