29.07.2015

Den Hahn hineingedrechselt


66. Kulmbacher Bierwoche in Saalfelds Partnerstadt

Kein Spritzer, kein Wackler. Es brauchte nur einen geübten Schlag, dann hatte Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) das erste Fass Festbier angestochen und damit am vergangenen Samstag die 66. Kulmbacher Bierwoche eröffnet. Zuvor stimmte er das feierwillige Volk mit bekannt leidenschaftlichen Reimen auf die Festwoche ein. Schramm sprach von einem nächtlichen Schreckensszenario, das sich um die schlimmste Vorstellung für Bierfest-Freunde drehte: der Brauerei geht das Bier aus. Am Ende nahm er die Angst und meinte versöhnlich: „... der Worte sind genug gewechselt, jetzt wird der Hahn hineingedrechselt.“

Eine feste Instanz unter den Gästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur war auch in diesem Jahr eine Saalfelder Delegation. Vizebürgermeisterin Bettina Fiedler (CDU), erstmals in neuer Funktion in Kulmbach, beeindruckte bereits an der Rathaustreppe „die einzigartige Stimmung, die ursprüngliche Gemütlichkeit und die pure Lebensfreude des Bierfestes.“ Mit Seine Exzellenz Juan Mayr Maldonado, Botschafter der Republik Kolumbien, war sie da in guter Gesellschaft.

Nach „Familienfotos“, Grußwort, Büttner-Tanz und Böller-Schüssen begleitete die Stadtkapelle Kulmbach die Ehrengäste in den Feststadl vor der Dr.-Stammberger-Halle. Saalfelds Bettelmönche eroberten wie in den Vorjahren mit frischen Blumengrüßen die weiblichen Herzen vor und im Festzelt. „Herzliche Botschafter einer gelebten Städtepartnerschaft“, wie Fiedler bemerkte.

„Das Fest der Feste für Kulmbach gibt sich modern und weltoffen, aber auch traditionsbewusst und heimatverbunden.“ Schramms Worten ließen die Anstichbesucher in den Bierbankreihen Taten folgen. Von den ersten Minuten an waren die Bedienungen im Dauereinsatz und werden es bis zum Ende der Bierwoche am 2. August weiter sein.

Fit im Händeschütteln und Zuprosten der Bierfest-Promis war auch Saalfeld-Vize Bettina Fiedler, die den „Stadlplausch“ u. a. mit der bayerischen Bierkönigin Marlene Speck aus Starnberg und der Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner (CSU) suchte. „Kulmbach und Saalfeld haben mit ihren Brauereien und deren Geschichte ein bedeutsames Erbe, das gepflegt werden muss. Die Bierfeste sind dafür eine gute Gelegenheit. Dabei muss sich unser Bierfest in Saalfeld vor dem Kulmbacher keineswegs verstecken“, betonte die Erste Beigeordnete. Gleichzeitig erneuerte und bekräftigte sie damit die Einladung von Bürgermeister Matthias Graul an seinen Kulmbacher Kollegen zum diesjährigen Saalfelder Bierfest.

Überschattet wurde die Eröffnung der Bierwoche vom Tod zweier Männer im Kulmbacher Freibad, die in der Nacht von Samstag auf Sonntag in ein leeres Becken gesprungen waren und dabei ums Leben kamen. Schockiert und traurig sagte Oberbürgermeister Schramm: „Aber da sieht man einmal, wie nahe Spaß und Friedlichkeit und Traurigkeit und Betroffenheit auch beieinander liegen können.“

Saalfeld blickt auf eine mehr als 27-jährige Städtepartnerschaft mit dem fränkischen Kulmbach zurück. Vielfältige Kontakte durch Vereine, Feuerwehren, Kulturgruppen und Freundeskreise beleben die Partnerschaft. Besonders verbindendes Element ist die Stadtkapelle Kulmbach, deren Leiter Thomas Besand nicht nur bei „Hoch Heidecksburg“ seine enge Freundschaft mit der  Feengrottenstadt zum Ausdruck bringt.

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