26.03.2015

Herausragende Leistungen


Herausragende Leistungen der Nachwuchsfechter des MTV 1876 Saalfeld in Wroclaw
 
Unter den 2256 Nachwuchsfechtern aus 32 Ländern, die sich von Donnerstag bis Montag in jeweils drei Altersgruppen in allen drei Waffen zur Challenge Wratislavia im polnischen Wroclaw einfanden waren auch acht Fechter und zwei Kampfrichter aus Saalfeld.

Für das absolute Topergebnis sorgte Laurenz Dörfer. In der Altersklasse 2004+ startete er in beiden Waffen. Im Degen lief es in der Vorrunde noch nicht ganz rund. Nach drei Siegen und zwei Niederlagen lag Laurenz nach der Vorrunde nur auf einem Platz im Mittelfeld. Im Direktausscheid konnte er sich dann von Gefecht zu Gefecht steigern. Im 128er und 64er KO konnte er sich jeweils 8:4 durchsetzen. In  den Gefechten um den Einzug unter die letzten 16 bzw. ins 8er Finale zeigte er Nervenstärke konnte seine Gegner mit 8:7 bezwingen. Auch im Viertelfinale hieß es am Ende 8:7 für den Saalfelder. Damit war die Medaille sicher. Im Halbfinale konnte er den Polen Gil sicher mit 8:5 besiegen. Erst im Finale musste sich Laurenz dem Rumänen Mirica geschlagen geben. Mit der Silbermedaille erreichte Laurenz das bisher beste Ergebnis eines Saalfelder Teilnehmers am weltgrößten Nachwuchsfechtturnier.

Am Folgetag konnte sich Laurenz auch in seiner Spezialwaffe Florett eindrucksvoll behaupten. Ohne Niederlage marschierte er durch die Vorrunde. Im ersten Direktausscheid hatte er Freilos, die folgenden Gefechte bis zum Achtelfinale konnte er alle für sich entscheiden. Im entscheidenden Duell um den Einzug in das Finale traf er auf den starken Potsdamer Fischer. Zu Beginn konnte Laurenz, der in diesem Gefecht von Landestrainer Fritzlar betreut wurde, mit 4:2 in Führung gehen. Dann stellte sein Gegner um und gewann letztlich verdient. Für Laurenz blieb es damit bei Platz neun, einem weiteren absoluten Spitzenplatz.

In der gleichen Altersklasse trat bei den Mädchen Celine Stumpf an. Im Florett konnte sie in der Vorrunde ein Gefecht gewinnen. Vier Gefechte gab sie ab, darunter dreimal mit einem Treffer und das auch noch zweimal nach Verlängerung. Damit verpasste sie in ihrem erst zweiten Florettwettkampf als 87. ganz knapp den Direktausscheid. Drei Tage zuvor konnte sie mit dem Degen überzeugen. In der Vorrunde gewann sie vier von sechs Gefechten, lag auf Rang einundzwanzig nach dem Vorkampf. Im 64er KO gewann Celine sicher mit 8:2. Im Kampf um das Achtelfinale zog sie leider mit 7:8 den Kürzeren und wurde letztlich Dreiundzwanzigste. Ein sehr gutes Ergebnis für die Elfjährige, deren großes Ziel die Aufnahme an das Leipziger Sportgymnasium ist.

Dieses Ziel hat Constanze Landte bereits erreicht. Bei ihrer siebenten und letzten Teilnahme wollte sie noch einmal im Spitzenfeld ankommen. Entsprechend motiviert ging sie im Degen in ihre Vorrundengefechte. Leider erwischte Constanze nur einer 6er Runde. In den fünf Gefechten ließ sie nur fünf Gegentreffer zu.

Damit war sie Drittbeste der Vorrunde, nur zwei junge Damen hatten ein besseres Trefferergebnis, allerdings bei einem Gefecht mehr.

Dann begann das lange Warten. Nach dreieinhalb Stunden bestritt sie ihr erstes KO-Gefecht. Trotz der langen Pause konnte sie sich mit einem 15:10 für das Tablout der besten 32 qualifizieren. Im nächsten Gefecht fegte sie ihre britische Gegnerin förmlich von der Bahn. Beim Stand vom 5:0 gab es den ersten Doppeltreffer. Vier weitere sollten folgen. Nach knapp zwei Minuten hatte „die Kurze“ das Gefecht mit 15:5 gewonnen. Leider war es der letzte Sieg an diesem Tag. Im Achtelfinale kam sie mit ihrer Gegnerin aus Russland nicht zurecht und schied aus. Platz neun bedeute ein „Top Ten“ Ergebnis und damit die beste Platzierung einer deutschen Degenfechterin in diesem Jahr in Wroclaw.
Auch in ihrer Zweitwaffe Florett konnte Constanze überzeugen. In der Vorrunde konnte sie zwei Gefechte  gewinnen, verlor dazu einmal knapp 4:5. Im Direktausscheid unterlag sie gegen eine Ungarin 10:15. Nach 5:12 Rückstand zur Pause hatte sie sich zwischenzeitlich auf 10:12 heran gekämpft, konnte die Niederlage aber nicht abwenden. Trotzdem war sie mit Rang 75 sehr zufrieden: „Es hat richtig Spaß gemacht, im Florett kann ich mich austoben.“ Und mit Blick auf das Landesleistungszentrum Florett in Jena ergänzte sie: „Das Ergebnis ist ok. Andere haben nicht mal den Direktausscheid erreicht.“

Im mittleren Altersbereich nahmen Georg Rein und Paul Hotze am Degenwettbewerb teil. Für beide war es der erste Start bei einem so großen internationalen Turnier. Georg kam in der Vorrunde auf drei Siege, Paul gewann zwei Gefechte. Damit qualifizierten sich beide für den Direktausscheid. Paul war im KO chancenlos und wurde 106., für Georg ging das Gefecht knapp 10:12 verloren. Damit landeten Georg und Paul auf den Rängen 78 bzw. 106 unter 152 Startern und holten damit weitere Punkte für die Thüringer Rangliste.

Nicht zuletzt sollen die Leistungen der jüngsten Saalfelder Teilnehmer gewürdigt werden. Josephine Bode, Jonas Bohn und  Niklas Bergner gehören alle drei dem Jahrgang 2007 an und mussten in Wroclaw ihre Kräfte mit Gegnern der Jahrgänge 2004 und jünger messen. Für die drei ging es also bei diesem Wettkampf nicht um Siege und Platzierungen, sondern um Treffer und die Möglichkeit, tolle Wettkampferfahrungen zu sammeln. Dieses Ziel wurde mit Bravour erreicht. Josephine konnte fünf Mädchen hinter sich lassen, zeigte sich vor allem in der Beinarbeit verbessert. Jonas Bohn kämpfte mit großem Einsatz, war mehrfach nah an einem Sieg dran.

Dieser gelang Niklas Bergner sogar klar 4:0. Er konnte vor allem mit guter Technik überzeugen. Alle drei waren begeistert vom Turnier und seiner einzigartigen Atmosphäre und freuen sich jetzt schon auf den 17. März 2016, wenn in Wroclaw das 39. Challenge Wratislavia eröffnet wird.

Ein großes Dankeschön gilt aber auch den mitgereisten Eltern, Großeltern und Betreuern des MTV 1876 Saalfeld, ohne die eine solche Wettkampfreise nicht möglich gewesen wäre.

Neben den Topergebnissen von Laurenz und Constanze schafften es noch zwei Saalfelder

Fechter bis ins Halbfinale: Fiona Sommer und Anton Rein konnten als Kampfrichter bei ihrem ersten Auslandseinsatz überzeugen und jeweils ein Semifinale jurieren.

 

MTV 1876 Saalfeld