23.10.2017

Ein Ende mit Perspektive


Letztes Sportseniorentreffen des Altkreises Saalfeld/Saale zieht offenen Schlussstrich

Saalfeld/Saale. „Es ist traurig, wir werden immer weniger. Der Schrumpfprozess hat auch bei uns eingesetzt.“ Mit diesem augenzwinkernden Einstieg eröffnete Lothar Rüffer am vergangenen Samstag das 34. Sportseniorentreffen des Altkreises Saalfeld/Saale in Saalfelds Gaststätte „Zur Hummel“ vor gut 20 Teilnehmern.

Rüffer erinnerte zunächst an die Erfolge des vergangenen Sportjahres in den Sportarten Schwimmen, Leichtathletik, Tischtennis, Fechten und Kegeln. Zudem stellte er die Aktivitäten der Schützen und Judokas heraus und würdigte verdiente Ehrenamtliche u. a. die „Menschen 2016“ Lutz Grau und Hermann Frenzel sowie Helmut Weigelt, dem der 10. Dan im Inazuma Ryu 2017 verliehen worden war. Beachtung fanden auch die Leistungen von Turner Rolf Schniz (VfL 06 Saalfeld), der mit 81 Jahren noch locker 10 Klimmzüge schafft. Mit „Bewegung im Alltag ist gut für die Gesundheit“ verwies Rüffer auf die zahlreichen Teilnahmen am 10. Sportaktivtag 50 Plus des Kreissportbundes.

Nach den Ausführungen von Roland Schneiderheinze zum Schachsport in der Region erläuterte Saalfelds Sportabteilungsleiter Thomas Säuberlich aktuelle Zahlen und Fakten zur Mitglieder- und Vereinsentwicklung. Die Kreisstadt weist demnach konstant einen Organisationsgrad von 20 Prozent auf. Auch informierte er, dass die Stadt seit 1999 über 18 Mio. Euro in die Sportinfrastruktur investiert hat. „Maßnahmen wie die Dreifeldhallen Gorndorf und Grüne Mitte, Freibad und Stadion sowie diverse Schulsportanlagen waren dadurch möglich“, bekräftigte Säuberlich, „Allein 450 000 Euro bringt die Stadt jährlich an Betriebskosten auf. Da sind Sanierungen noch gar nicht mit eingerechnet.“

Bürgermeister Matthias Graul unterstrich: „Saalfeld verfügt über ein sportlich sehr hohes Niveau, dass es zu erhalten und zu fördern gilt. Die Stadt steuert das ihr Mögliche bei. So werden wir in 2018 u. a. die Freianlagen der Schollschule sanieren.“

Sodann zeichnete Saalfelds Stadtoberhaupt Lothar Rüffer, der aus gesundheitlichen Gründen den Vorsitz der Sportsenioren niederlegte, für sein langjähriges Wirken im Sport aus. Auch dessen Stellvertreter Harald Ackermann wurde für sein Engagement geehrt. Ackermann war Boxer, Übungsleiter und Weggefährte von Ulli Wegner. Von 1990 bis 2005 war er Pressechef des LSB Thüringen und wirkte überdies an der Sportakademie sowie im hiesigen Kreissportbund mit. „Ich habe sehr viel gestritten und stets gemahnt, dass die Alten nicht vergessen werden. Die Vereine sind auf die Alten angewiesen. Das Sportseniorentreffen ist thüringenweit beispielhaft. Mir hat diese Runde Spaß gemacht, zumal ich hier meine sportliche Heimat fand“, resümierte Ackermann seine siebenjährige Amtszeit.

Mit den Amtsniederlegungen im Vorstand und ohne Nachfolger stellte Säuberlich schließlich die Auflösung der Sportsenioren des Altkreises Saalfeld/Saale fest. „Der Name ist weg, aber das Zusammenkommen der Sportfreunde soll bleiben und ab 2018 in der Form eines Sportseniorenstammtisches fortgeführt werden.“ Auf Nachfrage von Frank Burmeister zur Festlegung des Teilnehmerkreises antwortete Thomas Säuberlich, dass dies beim nächsten Sportlerstammtisch angesprochen wird. Die vorhandene Ladungsliste soll aktualisiert und um weitere Teilnehmer erweitert werden.

Bei Kaffee, Tee, Wein und Bier klang der Vormittag mit einer lebendigen Diskussion aus.