24.08.2011

Die Baumfrage auf dem Markt: neu oder alt?


Bürgermeister mit Konsensvorschlag – Stadtrat soll nach Sommerpause entscheiden

"Das Engagement der Saalfelder zum Erhalt ihrer Linden auf dem Marktplatz wird nicht ins Leere laufen. Ich werde dem Stadtrat in der August-Sitzung den Erhalt der Bäume vorschlagen und zur Beschlussfassung vorlegen. Allerdings muss die Idee der Baumpatenschaften zum Tragen kommen.", so Bürgermeister Matthias Graul zu den Anregungen des Fremdenverkehrsvereines (FVV). 

Die fachliche Meinung des städtischen Grünflächenamtes bleibt allerdings die gleiche. Der überwiegende Teil der 20 - 80 Jahre alten Bäume ist krank. So waren u. a. auf der Rathausseite mehrfach Gehölzschnitte zur Verkehrssicherheit notwendig und auf der Lidenseite sind die Bäume vergreist. Fehlende Bodenluft und Wassermangel sind die Ursachen. Der ursprüngliche Vorschlag sah daher vor, die Baumstandorte tiefgründig und dauerhaft zu verbessern. Die vorhandenen geschädigten Bäume sollten durch zwei Reihen vorgezogene Großbäume ersetzen werden, die bereits bei der Pflanzung die Größe einiger 40 Jahre alter Marktbäume gehabt hätten.

Seinerzeit entschied sich der Stadtrat jedoch nur für die Fällung auf der Lidenseite und den Erhalt der sonstigen Marktbäume. Nun kommt die Forderung des FVV nach Erhalt und Sanierung auch dieser und damit aller Altbäume. Diese Alternative ist aufwendiger und entspricht den Kosten einer Neupflanzung.

"Vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage sind die Neupflanzungen dem etappenweisen Ersatz über viele Jahre vorzuziehen. Diese vor allem nachhaltige Lösung kann mit 75 % Fördermitteln im Zusammenhang mit dem Marktplatzumbau finanziert werden. Auch werden wesentlich geringere Pflegeaufwendungen für die Jungbäume in den kommenden Jahrzehnten anfallen.", erklärt Frank Bock, Grünflächenamt.

Als Kompromiss sieht Bürgermeister Graul das Anwerben von Baumpaten: "Andernfalls werden die dauerhaften Mehrbelastungen für die Verbesserung der Auswuchsbedingungen und Pflege der Bäume den städtischen Haushalt zusätzlich belasten. Mit Blick auf die vorgesehenen Kürzungen im kommunalen Finanzausgleich ist dies nicht vertretbar."

"Zum Schluss kommt es allein darauf an, was die Saalfelder wollen und dass die Lösung von möglichst allen Beteiligten getragen wird." bekräftigt Graul, der auch zum Dialog auf der neuen Facebook-Fanseite der Stadt aufruft.