09.03.2012

Für Toleranz und Zivilcourage


Saalfelds Weg gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsextremismus

„Die Ereignisse am letzten Wochenende machen betroffen und mahnen zur Reaktion. Saalfeld engagiert sich allerdings bereits seit Mitte der 1990iger Jahre fortwährend für eine demokratische und tolerante Gemeinschaft. Saalfelderinnen und Saalfelder treten gemeinsam mit Stadtrat, Bürgermeister und Verwaltung für eine Kultur des Miteinanders ein. 2009 wurde dies mit der Erneuerung der Saalfelder Erklärung wiederum manifestiert.“, erklärt Bürgermeister Matthias Graul.

Die Stadt verfolgt seit Jahren das Ziel, mit Bildung und Schaffen von Multiplikatoren in allen gesellschaftlichen Bereichen - vorrangig im Jugend- und Schulbereich - Vielfalt zu fördern und gegen Vorurteile, Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Rechtsextremismus einzutreten.

Gebildet hat sich so in den letzten Jahren ein festes Netz aus Bürgern, Schulen, freien Trägern und Verwaltung, die dieses präventive Konzept mit Leben erfüllen und mit Aktionen begleiten, so z. B. mit der Jugendwoche „Come together“ 2005.

Das Netzwerk in Saalfeld gestaltet seine Arbeit kontinuierlich und nachhaltig, um „nicht nur die Wurzel sondern bereits den Samen zu schwächen.“ Partizipative Projekte wie die Prozessmoderatoren-Ausbildung, „Gewaltprävention und Elternbeteiligung“, die Arbeit des Kinder- und Jugendausschusses und die Internationale Jugendbegegnung (2011 interkulturell mit Frankreich, Tschechien, Polen) streichen dies heraus.

Die städtische Jugendarbeit wirkt seit jeher präventiv für gegenseitige Achtung und Toleranz, Solidarität und gegenseitige Rücksichtnahme sowie selbstbewusste, freie Entfaltung. So wurden u. a. enge Beziehungen zur ZWST (Zentralwohlfahrstelle der Juden in Deutschland e. V.) und dem Anne-Frank-Zentrum geknüpft. Fortgesetzt oder begonnen werden 2012 u. a. Projekte wie PERSPEKTIVWECHSEL (ZWST) oder „Kriegskinder“ (Anne-Frank-Zentrum).

Die Mitarbeit im lokalen Aktionsplan (LAP) zur Stärkung von Demokratie und Zivilcourage im Rahmen des Bundesprogrammes „Toleranz fördern - Kompetenz stärken“ ist ein weiterer Baustein.

Bürgermeister Graul bekräftigt: „Wir gehen diesen Weg in Saalfeld weiter. Saalfelderinnen und Saalfelder lassen nicht zu, dass erneut die Spirale nationaler Überheblichkeit in Gang kommt und das Gemeinwesen unserer Stadt bedroht wird. In unserer Stadt ist kein Platz für Neonazis, andere und ähnliche extreme Gruppierungen sowie deren Gedankengut.“