02.08.2012

"Im Traum" von Saalfeld nach Zalewo


Gelebte Städtepartnerschaft mit dem Boot

Im Mai/Juni dieses Jahres starteten Jochen Brümmer und Werner Walther mit dem Segel-Kajütboot „Traum“ zu einem Törn nach Warschau. Nach etwa 2500 Kilometern kamen sie u. a. über Saale, Elbe, Müritz, Wartha, Elblaski im polnischen Saalfeld – Zalewo – an.

Unterwegs beeindruckten Städte wie Malbork (Marienburg), Gdansk (Danzig) und Elblag (Elbing) sowie der Oberländische Kanal mit seinem Schiffshebewerk aus dem 19. Jh., das auf ca. 10 km Länge Schiffe um 100 Meter anheben kann.

„Wenn man sich mit 5 bis 7 km/h auf dem Wasser bewegt, die Landschaft geräuschlos an einem vorbei gleitet, Störche, Graureiher, Kormorane, Enten, Schwalben, Möven und unendliche Teppiche aus Seerosen allgegenwärtig sind, ist das ein tiefes unwiederbringliches Erlebnis.“, beschreibt Werner Walther die Reise. Die Menschen charakterisiert er als „oft sehr herzlich, aber auch wieder zurückhaltend“.

Dennoch besonders von Herzen begrüßt wurden die Segler in Zalewo. Bürgermeister Marek Zylinski ließ es sich nicht nehmen, persönlich „Hallo“ zu sagen. Den Empfang geplant hatte die Gastwirtin Dorota Pasko-Sawczynska, deren Pension schon vielen Saalfeldern Herberge war. Selbstredend war die gute Seele der Städtepartnerschaft, „Oma“ Hilde Klosinska (87) – Deutsche, Dolmetscherin und umtriebige Mittlerin zwischen Deutschen und Polen – intensiv einbezogen. 

Vor dem Stadtrundgang und Empfang im Rathaus wurden die beiden Saalfelder spontan zu einer Zeugnisübergabe im Gymnasium eingeladen. Nach dem Verlesen der Botschaft von Bürgermeister Matthias Graul gab Jochen Brümmer einen kurzen Reisebericht und forderte die jungen Leute auf „in die Welt zu fahren, Saalfeld zu besuchen, neue Freundschaften zu schließen, die Städtepartnerschaft zu leben und so zum Erhalt des Friedens in Europa beizutragen.“

Gelebte Städtepartnerschaft zeigten Brümmer und Walther ebenso bei einer Rallye für Reiter, Radfahrer, Kanuten, Wanderer und Segler am zweiten Tag des Aufenthalts, bei der Navigation, Geschicklichkeit, Wissen, Heimatkunde sowie gesangliche Qualitäten nachgewiesen werden mussten. Zwar gab es nur einen Trostpreis, doch die abendliche Auswertung des Wettkampfes war der würdige Anlass, ein Fass Saalfelder Bier anzustechen und ein Prosit auf die freundschaftlich verbundene Partnerschaft „Saalfeld/Zalewo – Zalewo/Saalfeld“ anzustimmen.