21.06.2024

Stadtrat der Stadt Saalfeld/Saale erneuert Bekenntnis zur Saalfelder Erklärung


Der Stadtrat der Stadt Saalfeld/Saale hat in seiner Sitzung am 19. Juni 2024 die Bekenntnis zur Saalfelder Erklärung erneuert und mehrheitlich ein Zeichen gesetzt für Toleranz und Zivilcourage, gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Gewalt.

 

„Unter Bezugnahme auf die Grundrechte des Grundgesetzes der BRD erklären wir:

  • dass wir für ein demokratisches und tolerantes Miteinander in Saalfeld/Saale und für eine humane Gesellschaft eintreten,
  • dass es keinen Bereich in unserer Stadt und in unserem Land gibt, in dem unsere demokratische Verfassung außer Kraft gesetzt werden darf, 
  • dass fremdenfeindliches und rassistisches Handeln und politisch motivierte Gewalt von uns nicht akzeptiert werden",

so der Wortlaut der Saalfelder Erklärung und weiter heißt es:

Wir wollen in unserer Stadt in einer Atmosphäre des Miteinanders leben, in der gegenseitige Achtung und Toleranz, Solidarität und gegenseitige Rücksichtnahme und selbstbewusste, freie Entfaltung wachsen können.

Wir fühlen uns verantwortlich für das Gemeinwesen unserer Stadt. Wo immer die freiheitlichen Grundrechte und das Zusammenleben der Menschen bedroht sind, Ausgrenzungen und Bedrohungen von Minderheiten und Andersdenkenden geschehen, werden wir mit Zivilcourage für Menschlichkeit und die Wahrung der Grundrechte eintreten.

Wir freuen uns, dass in den Schulen, in der Jugendarbeit und im Gemeinwesen unserer Stadt in den letzten Jahren Strukturen entstanden sind, die das Zusammenleben vieler verschiedener Menschen, mit unterschiedlicher Herkunft, Heimat und Sprache, mit verschiedenem Glauben und unterschiedlichen politischen Anschauungen fördern. Diese Vielfalt macht unsere Stadt reicher und interessanter.

Wir lassen nicht zu, dass erneut die Spirale nationaler Überheblichkeit in Gang kommt und das Gemeinwesen unserer Stadt bedroht wird. In Saalfeld/Saale darf kein Platz sein für Neonazis, andere extreme Gruppierungen und deren Gedankengut.

Wir rufen deshalb alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Saalfeld/Saale auf,

  • sich für die gewaltfreie Austragung von Konflikten einzusetzen, sich einzumischen, wenn andere bedroht oder angegriffen werden,
  • NEIN zu sagen, wenn Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft oder ihrer Religion beleidigt oder ausgegrenzt werden,
  • NEIN zu sagen, wenn z. B. Wohnungslose, Behinderte, Kranke, alte Menschen, Kinder oder Jugendliche, alle, die „anders“ sind, verspottet oder diskriminiert werden,
  • NEIN zu sagen, wenn Andersdenkende, Andersgläubige und Ausländer angefeindet werden oder scheinbar harmlose Witze über sie gemacht werden.

Helfen Sie mit, dass in Saalfeld/Saale weiterhin eine Atmosphäre des Miteinanders, der Friedfertigkeit und Vielfalt gedeihen kann.

Gemeinsam können wir viel erreichen."

Stadt Saalfeld/Saale

Stadtrat und Bürgermeister

erneuert im Juni 2024 mit 7 Enthaltungen