14.08.2024

Zeitkapsel schlummert 115 Jahre lang in Reichmannsdorfer Denkmal



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Im Sockel des Denkmals zum deutsch-französischen Krieg 1870/71 auf dem Geschichtspark in Reichmannsdorf lagerte jahrzehntelang eine Zeitkapsel. Bei der Restaurierung des Kriegerdenkmals wurde sie gefunden und unter großem Interesse der Reichmannsdorfer am 13. August 2024 durch Bürgermeister Dr. Steffen Kania, Ortsteilbürgermeister Marcel Bock und Tiefbauamtleiter Uwe Neumann geöffnet: Historische Zeitzeugnisse zeigten sich.

 

„Es bestand schon lange der Wunsch der Reichmannsdorfer, den Geschichtspark, der in die Jahre gekommen war, mit Mitteln aus der zweckgebundenen allgemeinen Rücklage neu zu gestalten und für die Einwohner wieder erlebbar zu machen. Die Sanierungsarbeiten sind in vollem Gange und offenbarten eine große Überraschung. Als der Steinmetz den Stein des Denkmals zum deutsch-französischen Krieg 1870/71 aufarbeiten wollte, fand er im Sockel eine Zeitkapsel - so wie sie an Gebäuden oder Kirchen angebracht wird. Bei einem Denkmal ist das doch relativ selten“, freute sich Bürgermeister Dr. Steffen Kania über den historischen Fund.

Beim langsamen Öffnen der Zeitkapsel zeigten sich zunächst historische Dokumente, die vorsichtig entrollt, verschiedene Zeitungen zum Vorschein brachten: Saalfelder Kreisblatt, Deutsche Krieger-Zeitung, Sonneberger Zeitung. „Erstaunlicherweise aus dem Jahr 1909. Wir waren davon ausgegangen, dass wir uns noch im Bereich des 19. Jahrhunderts bewegen“, erklärte Bürgermeister Dr. Steffen Kania. Nach dem Ablösen der Zeitungen übrig geblieben ist eine Rolle vergilbtes, zusammengepapptes Papier. Auf den ersten Blick eventuell Zeitzeugnisse direkt aus Reichmannsdorf, so erste Mutmaßungen. Um sie nicht zu zerstören, soll diese Rolle ins Museum gegeben und dort professionell geöffnet werden.

Die anwesenden Reichmannsdorfer inspizierten die Zeitungen, die in altdeutscher Schrift verfasst über aktuelle Nachrichten der damaligen Zeit sowie Stellenausschreibungen informieren: Gesucht werden 2 tüchtige, strebsame Verkäuferinnen aus guter Familie oder ein fleißiger, gewissenhafter und solider Reisender für Stadt- und Landtouren, gab es da zu Lesen.

Das Denkmal soll nach der Restauration im Herbst wieder errichtet werden. Dann wollen die Reichmannsdorfer eine neue Zeitkapsel einsetzen „mit Zeitzeugnisse aus unserer Zeit, einigen Münzen, Wissenswertem aus der Ortsgeschichte, Fotos, Zeitungen u.a.“, informierte Ortsteilbürgermeister Marcel Bock.