18.09.2024

Klimastabilität des Bergfried-Parks wird verbessert


Der Bergfried-Park wird klimastabiler gemacht. Der Stadtrat der Stadt Saalfeld/Saale hat in seiner letzten Sitzung die Durchführung von Maßnahmen zur Verbesserung der Klimastabilität beschlossen. Dazu wurde vom Landschaftsarchitekturbüro IHLE ein Konzept zur klimaresilienteren Bepflanzung sowie zum Wassermanagement erarbeitet. Die Kosten werden auf ca. 536.000 € geschätzt. Das Vorhaben wurde in das Bundesprogramm zur „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ aufgenommen. Die Förderquote beträgt 90 %.

 

Folgende Maßnahmen werden im Rahmen der bewilligten Fördermittel als 1. Bauabschnitt umgesetzt:

 

Priorität 1 Bewässerungsmanagement

Das historische Wassermanagementsystem, das Hüther bereits vor rund 100 Jahren für seine Zeit sehr fortschrittlich anlegen ließ, wird in robuster und einfacher Bauweise ertüchtigt. Es soll zur Vermeidung von Schäden durch Starkregenereignisse beitragen und der versorgungssicheren Sammlung, Speicherung und Verwertung von Brauchwasser dienen, das für die Bewässerung des unteren Park genutzt werden soll.

Einzelmaßnahmen:

  • Errichtung des Regenwassersammlers West an der Villa Bergfried
  • Zusammenführung der Sammler Ost und West
  • (Teil-)Sanierung der unteren Zisterne (Einbau Filter und Pumpe)
  • Brauchwasserleitungen und Entnahmestellen zur Bewässerung des unteren Parks

 

Priorität 2 Flächenaufwertung

Um die Widerstandfähigkeit gegenüber extremen Wetterereignissen wie Trockenheit, Sturm, Starkregen, Hagel zu verbessern, werden Gartenbereichen umgestaltet. Zudem wird ein Pflegeregime etabliert, das die Klimaanpassung günstig beeinflussen kann.

Einzelmaßnahmen:

  • Sanierung der Westterrasse und Wiederherstellung der historischen Grundstruktur
  • Bodenlockerungen und -verbesserungen im Bereich von wertvollen historischen Vegetationsbeständen und von Neupflanzungen
  • zurückhaltende denkmalverträgliche Geländemodellierung zur Verbesserung der lokalen Regenrückhaltung
  • Pflegemanagementplan (Pflegeregime, Kompost- und Wiesenbewirtschaftung)

 

Priorität 3 Bepflanzungen

Die Struktur- und Biotopvielfalt wird unter Verwendung zukunftsfähiger und nach Möglichkeit historischer Pflanzenarten erhalten und entwickelt. Aufheizungsflächen werden durch flächige Begrünung vermindert.

Einzelmaßnahmen

  • Wiederherstellung der Streuobstwiese im unteren Park
  • Fassadenbegrünungen am Herrenhaus und am Wirtschaftsgebäude
  • Blühwiese und Gehölzpflanzungen auf der Westterrasse
  • Herstellung eines gestuften Gehölzbestandes auf der Ostterrasse (Teepavillon und Umfeld Hirsch); Strauchpflanzungen hinter der Exedrabank, ggf. zwei Obstbaumpflanzungen auf der Westseite des Herrenhauses
  • Anlage von halbdichten Gehölzpflanzungen mit dichtem Kern zu beiden Seiten der Lindenallee
  • Erweiterung von vorhandenen Gehölzbeständen an der Südseite des Golfplatzes und Pflanzung einer Baumgruppe
  • Baumpflanzungen und lockere freiwachsende Strauchhecke am Weg im Hirschgarten
  • Aktualisierung des Artensortiments bei Ausfällen und Neupflanzungen

 

Priorität 4 Sicherung von Brunnen- und Teichanlagen

Die historischen Wasseranlagen mit ihren kleinklimatischen Ausgleichsfunktionen werden zur Erhöhung des Erholungswertes saniert und ertüchtigt.

Einzelmaßnahmen

  • Nachspeisung des Nymphäums und des Teichs im Japangarten über untere Zisterne
  • Ertüchtigung des Enten- und Vogelbrunnens