30.09.2024

Werkhaus in Saalfeld/Saale wurde eingeweiht


Im Zusammenspiel von nachhaltigem Bauen und Beteiligung sind in der Beulwitzer Straße in Saalfeld/Saale mit dem Werkhaus neue Begegnungs-, Entfaltungs- und Arbeitsräume geschaffen worden. Der Neubau wurde am 27. September 2024 offiziell eingeweiht.

 

„Das Werkhaus ist ein Meilenstein für das Quartier in der Beulwitzer Straße. Es eröffnet neue Räume des Zusammenlebens und –wirkens und übernimmt soziale, kulturelle und integrative Funktionen im Stadtteil. Der Entstehungsprozess mit seinen Selbstbauphasen durch die Anwohner und dem Einsatz von Recyclingmaterial war innovativ. Die Unterstützung durch die IBA Thüringen war ein großer Gewinn für das Projekt und die Stadt“, sagte die Erste Beigeordnete Bettina Fiedler zur Einweihung und bedankte sich bei allen am Bau Beteiligten.

Das Werkhaus als modularer Holzbau mit seinen etwa 580 m² Nettogrundfläche gliedert sich in multifunktionale Innenräume und überdachte Außenräume. Entlang der Beulwitzer Straße ordnen sich die Kernräume  (u.a. Büros, Küche, Sanitär, Hausanschluss) sowie der große Multifunktionsraum an.

Der Entwicklungsprozess begann 2015 im Zuge des Bundeswettbewerbs Zukunftsstadt. Mit Workshops und Sommerwerkstätten  hat die Stadt Saalfeld/Saale mit ihren Partnern seither die Quartierentwicklung vor Ort konsequent weiterverfolgt. Der Spatenstich für das Werkhaus erfolgte 2022 - nach langen Bemühungen der Stadt, Eigentümerin des Grundstücks zu werden. Die Baukosten des Gebäudes belaufen sich auf 1,32 Millionen Euro. Hinzu kommen Kosten für die Planung und Gestaltung des Freiraums in Höhe von 322.000 Euro. Beides wird zu 90 Prozent aus Mitteln der Städtebauförderung von Bund und Freistaat sowie IBA-Ergänzungsmitteln finanziert. Der Eigenanteil der Stadt Saalfeld/Saale beträgt 10 Prozent.

Mit seinem innovativen Konzept und experimentellen Entstehungsprozess war das Werkhaus ein Projekt der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen. Planung, Bau und auch das Nutzungs- und Betreiberkonzept sind als stetiger Entwicklungsprozess angelegt, bei dem Partizipation und das gemeinsame kreative Schaffen im Mittelpunkt stehen. Im Sinne des IBA Mottos „Wie wenig ist genug“ sind Baustruktur und Ausstattung auf ein Minimum reduziert. Die Bauabschnitte gliederten sich in ein durch Fachfirmen errichtetes Gebäude, sowie Selbstbauphasen, bei denen sich unter fachlicher Anleitung des Werkhausmanagements die Bewohnerinnen und Bewohner am Ausbau und an der Ausstattung beteiligten. Zum Einsatz kam dabei auch Recyclingmaterial z.B. aus dem Gelben Haus Auf dem Graben. Das gemeinsame kreative Schaffen stiftet eine neue Quartiers-Identität sowie ein Gefühl der Zugehörigkeit und Wertschätzung.

Mit dem Bau des Werkhauses reagiert die Stadt Saalfeld/Saale gemeinsam mit dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, dem Bildungszentrum Saalfeld und weiteren Partnern auf die Herausforderungen und Chancen der Migration sowie auf die Potenziale im Wohnumfeld und schafft dringend benötigte Infrastruktur. Nutzer sind u.a. Quartiersmanagement, Bildungs- und Sozialträger sowie Initiativen aus dem Quartier.

Architekten des Werkhauses sind SIGMA PLAN ® WEIMAR GmbH. Das städtebauliche Konzept und die Grundidee gehen auf einen Vorentwurf der ARGE ifau Berlin mit Jesko Fezer und Projektbüro Hamburg zurück. Die Freiraumplanung liegt bei IHLE Landschaftsarchitekten, Weimar.

 

Im Bild: Bei der Einweihung des Werkhauses: v.l.n.r. Landrat Marko Wolfram, Erste Beigeordnete Bettina Fiedler, Werkhausmanager Dirk Böhme, Anja Maruschky, Referatsleiterin Städtebauförderung vom Thüringer Ministerium für Integration und Landwirtschaft sowie Hanka Giller, Leiterin des Amtes Jugendarbeit, Sport und Soziales.