08.03.2017

DynaGridControlCenter: Forschung für die Energiewende


Versuchslabor entsteht mit Hilfe von VST Saalfeld

Die Technische Universität Ilmenau ist am Aufbau eines einzigartigen bundesländerübergreifenden Versuchslabors beteiligt, in dem Wissenschaftler die Herausforderungen im Höchstspannungsnetz der Zukunft simulieren und erforschen können, sowie neue Lösungsansätze erproben können. Gemeinsam mit Partnern der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, der Ruhr-Universität Bochum, der Siemens AG und Instituten der Fraunhofer Gesellschaft in Ilmenau und Magdeburg erforschen die Wissenschaftler der Technischen Universität Ilmenau unter Leitung von Professor Dirk Westermann in den nächsten drei Jahren neue Steuerungs- und Regelungstechnologien, die  Stromtransportnetze in die Lage versetzen den Anforderungen einer Energiewende zu entsprechen. Das Forschungsprojekt "DynaGridControlCenter - Dynamische Netzleitwarten" wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit rund fünf Millionen Euro gefördert.

Schwerpunkt der Arbeiten ist die Entwicklung neuer Funktionalitäten für die Netzführung, eine effizientere Leitwartenstruktur, sowie neue Kommunikationsstandards zwischen Leitwarte und Stationen im Transportnetz. An der Technischen Universität Ilmenau wird im Rahmen des Projekts eine dynamische Netzleitwarte entstehen, die ein von den Magdeburger Partnern simuliertes Hochspannungsnetz aus der Ferne überwacht, steuert und das intelligente Datenmanagement übernimmt. Sämtliche Visualisierungstechnik in der neuen dynamischen Netzleitwarte liefert das Saalfelder Unternehmen VST GmbH, ein Spezialist für Video-System-Technik. Die Eröffnung des neuen Labors erfolgt am 10.März 2017.

Erfolgreiche Forschung verlangt beste Technik

An zukünftiger Generation von Leitwarten hat auch VST Saalfeld einen Anteil

Dynamische Leitwarte heißt das Zauberwort, auf das Forscher im Zusammenhang mit der Energiewende setzen. Hier an zentraler Schaltstelle soll das „Gehirn“ eines mehrere tausend Kilometer umfassenden Versorgungsnetzes so intelligent arbeiten, dass Strom jederzeit bei allen Verbrauchern in ausreichendem Maß vorhanden ist. Wer zukunftsweisend an Neuem forschen will, muss mit der besten heute verfügbaren Technik arbeiten und sich dazu Profis ins Boot holen, die diese Technik kennen und beherrschen. Die Forscher der Technischen Universität Ilmenau setzten auf das Wissen und die Erfahrung der Saalfelder Firma VST GmbH.

Deren Mitarbeiter verfügen über eine hohe Kompetenz bei der Ausstattung von Leitwarten. Unter anderem wurde die Schaltwarte im Pumpspeicherwerk Goldisthal durch VST mit neuer Projektionstechnik ausgestattet.

Bestückt wurde eine rund vier Meter lange und zwei Meter hohe Großbildwand. Dazu wählte VST zwölf hochauflösende Monitore mit jeweils 47 Zoll Bilddiagonale aus. Um das Gesamtbild wie gefordert so homogen wie möglich zu gestalten, wurde auf Flachbildschirme mit einer maximalen Stegbreite von nur fünf Millimetern gesetzt.  „Je schmaler der Rand, desto ebener das Bild“, erklärt Harald Röder von VST die getroffene Wahl.  Feinjustierbare Wandhalterungen für die Monitore garantieren, dass ein spaltfreier Gesamteindruck erhalten bleibt, gleichzeitig aber der Austausch einzelner Monitore im Servicefall möglich ist.

Farbe und Helligkeit aller Monitore untereinander werden gewöhnlich einzeln mittels Sensoren aneinander angepasst. Im Fall der besonderen Anforderungen der dynamischen Leitwarte kombinierte VST die Displays mit einer Kamera, die Schnappschüsse von allen zwölf Bildschirmen schießt, danach Hintergrundbeleuchtung und Weißabgleich  mit einer speziellen Software in einem Grafikrechner analysiert und wieder auf die Displays projiziert. Diese automatische Kalibrierung reduziert Einrichtungsdauer und -kosten stark – und bietet als Gesamtpaket der Energieforschung beste Voraussetzungen für den erhofften Erfolg.