22.05.2017

Reisestart mit unbekanntem Ausgang


VST Saalfeld debattierte mit Partnern über „Kommunikation 4.0“

„Wir stehen am Anfang einer spannenden Reise, deren Ziel wir nicht kennen. Es ist eine Reise mit vielen Möglichkeiten, einigen Unwägbarkeiten, aber mit der Chance auf Erfolg.“ Diesen Vergleich wählt Dr. Jan Röder, Geschäftsführer der Saalfelder Firma VST, zu der in aller Munde befindlichen „Industrie 4.0“, die im Fall des Arbeitsgebietes seines Unternehmens „Kommunikation 4.0“  lautet.  Zu diesem Thema mit dem Untertitel „Eine Reise durch die digitale und multimediale Arbeitswelt von morgen“ hatte VST am 16. Mai gut 30 Geschäftspartner zur jährlichen Roadshow eingeladen.  Administratoren, IT-Beauftragte, Entwickler, Dienstleister aus Softwarehäusern, Vertreter der Thüringer Universitäten sowie Hersteller multimedialer Technik debattierten auf Grundlage von Impulsvorträgen über Herausforderungen und Möglichkeiten der Digitalisierung von Arbeit, ließen aber angesichts des jüngsten weltweiten Cyber-Angriffes auch Aspekte der IT-Sicherheit nicht außen vor.

„Arbeit ist etwas,  das man tut, kein Ort, an den man geht“, beschrieb Referent Detlev Artelt aus Aachen die neue Art der Arbeit, die nicht mehr aufzuhalten sei und zu der es neue Kommunikationsformen brauchen werde. Statt einem Gerät, einer Software, einer Dienstleistung, einer Anwendung sei das Zusammenspiel die Zukunft. Daraus ergeben sich neue Geschäftsmodelle, neue Standards, ein neuer Service.

Welche neuen Möglichkeiten multimediale Technik bei „Kommunikation 4.0“ bietet, darüber informierten sich am Stand eines großen Herstellers Robert Reichmann und Michael Hupfer von der Firma Saaltec. Bundesweit  betreut das Saalfelder Unternehmen Kunden und weiß um den Druck, der vor allem auf großen Konzernen lastet, Arbeit aus Kostengründen zu digitalisieren. Bei klein- und mittelständischen Unternehmen sei die Affinität zum Thema oft abhängig vom Chef.  Leistungsfähiges Internet gäbe es zwar in Saalfeld, aber  längst nicht überall. Die Kosten-Nutzung-Rechnung sei bei der Digitalisierung gut abzuwägen und die Handhabung der neuen Multimediageräte, die zwar vieles in einem könnten, sei durchaus kompliziert, so die Erfahrungen der beiden Fachleute. Für sie war die Teilnahme an der Veranstaltung quasi vor der Haustür ein Zugewinn, vor allem die Fachgespräche mit Anbietern diverser Technik. „Sonst müssen wir zur Messen fahren oder uns Demoprodukte schicken lassen, um sie ausprobieren zu können“, so Reichmann.

Die Bedeutung von „Kommunikation 4.0“ stand bei den Fachleuten an diesem Tag außer Frage. Doch bei allem Druck auf die Zeitschiene zur Einführung sind Sicherheitsaspekte nicht außer Acht zu lassen. Was genau und wo etwas gesichert werden sollte, das sei die Frage aller Fragen, führte Lars Duziack in seinem Referat aus und postulierte: „ Sicherheit ist niemals nur ein IT-Problem.“ Verschlüsselung, Trennung, Isolation  – das seien die drei Standbeine in puncto Sicherheit.

Für Torsten Görl vom Marketing der Sponeta GmbH aus Schlotheim war die Teilnahme „ein erstes Herantasten an das Thema“. Das war es auch für Sylvia Hartung, Bürgermeisterin von Gerstungen. Mit der geplanten Gebietsreform in Thüringen und großen Verwaltungseinheiten werde Kommunikation mit den Bürgern andere Formen annehmen müssen. „Sowohl nach außen, aber auch innerhalb der Verwaltung wird etwas passieren müssen. Das wird Geld kosten und die Fragen der Sicherheit sind drängender denn je. Wo die Reise hingeht, ist noch völlig offen.“

 

Hintergrund

Rund 15 Anbieter von Audio- und Videotechnik (AV) aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bilden das Netzwerk „AV-Solution-Partner“, zu dem auch die  VST GmbH Saalfeld gehört. Jedes Jahr wird eine Informationsveranstaltung vorbereitet, die als sogenannte Roadshow durch die drei Länder zieht. In diesem Jahr wird zum Thema „Kommunikation 4.0“ von Mai bis Juli an zehn Standorten informiert. Saalfeld war nach Aachen die zweite Station, es folgen u. a. noch Veranstaltungen in Zürich, Wien, München, Berlin.