07.04.2021

30 Jahre VST: Beständig durch Wandel und Weiterentwicklung


Die VST GmbH Saalfeld begeht am 12. April 2021 ihr 30-jähriges Firmenjubiläum.

Die wachsende Zahl von Tankstellenüberfällen war 1990 ein Ausgangspunkt für eine Geschäftsidee, aus der heraus im April 1991 die VST GmbH Saalfeld entstand. Die Firmengründung war für die gestandenen Zeissianer Peter Wessel, Harald Röder, Jens Spindler und Lothar Fischer die Flucht nach vorn, denn ihr ehemaliger Betrieb am Saaleufer stand absehbar vor der Auflösung durch die Treuhand.  Mit der im hessischen Rödermark ansässigen Firma Videor Technical fand man einen Mitgesellschafter, der in den ersten sieben Geschäftsjahren beim Laufenlernen in der Marktwirtschaft partnerschaftliche Unterstützung gewährte ohne, dass damals oft allgegenwärtige Ossi-Wessi-Gehabe.

Schnell mussten die Ingenieure erkennen, dass Videoüberwachung an Tankstellen auch andere anboten. Die Anfrage einer Plauener Kirchgemeinde, die Gottesdienste mittels Videokamera aufzeichnen und via VHS-Kassette im Altenheim abspielen zu können, ließ neben der Fototechnik das Geschäftsfeld Präsentations- und Studiotechnik entstehen. Das Ur-Standbein Videoüberwachung firmierte alsbald unter dem Titel Technisches Fernsehen. Mit allem rund um Optik kannten sich die ehemaligen Technologen aus und stellten in den ersten zehn Geschäftsjahren die Firma auf so solide Beine, dass man sich zum ersten runden Jubiläum ein eigenes Firmengebäude schenkte. Seit 2002 ist der Cröstener Weg im Gewerbegebiet Mittlerer Watzenbach die Firmenadresse von VST Saalfeld.

Mittlerweile ist auf der Kommandobrücke der personelle Wechsel erfolgt. Lothar Fischer hatte wenige Jahre nach Gründung die Firma verlassen. Peter Wessel stieg altersbedingt als Erster aus, Harald Röder übergab den Staffelstab 2013 an seinen Sohn Jan (44) und Jens Spindler im Vorjahr an Schwiegersohn Thorsten Weiss (36). Nun führen ein promovierter Medientechnologe und ein studierter Marketingstratege das Unternehmen mit aktuell 37 Mitarbeitern.

Höhen und Tiefen hat es in 30 Jahren immer mal wieder gegeben. Doch VST wackelte nie ernsthaft, „weil die Firma immer auf drei Beinen gestanden hat, von denen eine das andere stützen konnte“, ist Geschäftsführer Jan Röder dankbar für die Weitsicht der Gründungsväter. War anfangs die Fototechnik umsatzstarker Erfolgsgarant, profilierte sich in den vergangenen Jahren der Bereich Medientechnik. Hörsäle an Thüringer Hochschulen und Universitäten wurden durch VST mit modernster Technik und Software ausgestattet. Zahlreiche Museen deutschlandweit haben ihre Ausstellungskonzepte mit Hilfe von VST erneuert und neuen Besuchergewohnheiten angepasst bzw. mit digitalen Lösungen Ausstellungen erlebbarer gemacht. Die Arbeitswelt verändert sich und verlangt zunehmend nach neuen multimedialen Lösungen.

Die sich insgesamt wandelnde Gesellschaft bringt ein neues Aufgabenspektrum, einen neuen Markt mit neuen Schwerpunkten. VST hat darauf reagiert und im 30. Jahr seines Bestehens seine Standbeine weiterentwickelt.

„Wie sehen uns nicht mehr nur als AV-Systemhaus, sondern verstärkt als AV & IT-Systemhaus sowie als Hersteller“ innovativer audiovisueller Produkte, beschreibt es Geschäftsführer Thorsten Weiss. Man wird weiterhin in Ausstellungen und Museen Erlebniswelten schaffen, Technik für multimediales Arbeiten und Lernen installieren oder Fotostudios mit professionellen Systemen ausstatten. Aber es geht um mehr als das Installieren von Hardware. Es sind die individuellen, kreativen, anspruchsvollen Komplettlösungen wie ein Trackingsystem für Hörsäle oder das Ein-Knopf-TV-Studio mit einfacher Steuerung, die dank intelligenter Software Made by VST angeboten werden können.  Und auf diesem Gebiet will man sich künftig als Hersteller verstärkt einen Namen machen.

Apropos Namen machen:  Nach 30 Jahren am Markt halten die beiden Geschäftsführer die Zeit für gekommen, die Marke VST unter leicht relaunchtem Logo thüringen- und deutschlandweit bekannter zu machen und bespielen dafür alle einschlägigen Kanäle. Bekannter werden will man auch als attraktiver Arbeitgeber.  Die Ausbildung guter Fachkräfte lag schon den Gründungsvätern am Herzen, auch wenn das Umfeld mit Blick auf den Landkreis „schwierig war und ist“, wie Ex-Geschäftsführer Harald Röder resümiert, der aber auch anerkennt, „dass sich mit dem neuen Saalfelder Bürgermeister und seiner Beigeordneten in der Stadt einiges in gute Richtungen bewegt.“

Wir wollen nicht die Mitarbeiter nutzen damit es dem Unternehmen gut geht, sondern das Unternehmen, damit es den Mitarbeitern gut geht“, so Thorsten Weiss. Jan Röder legt den Fokus auf die „gewandelte Führungskultur“ im Haus: Mehr Verantwortung beim Einzelnen, mehr Teamgeist, flache Hierarchien, offene Büros, mehr Kommunikation, Projektziele statt Dauerpräsenz vor Ort.

Kinderkrankheiten und Pubertät hat VST nach 30 Jahren am Markt überstanden, schaut bei aktuell sieben Millionen Euro Jahresumsatz vielmehr kraftvoll und zuversichtlich nach vorn - auch weil das Unternehmen auf mehreren Standbeinen sicher steht.

 

Foto (v.l.): VST-Geschäftsführer Jan Röder und Thorsten Weiss ©Max Heinemann, Auszubildender bei VST