05.04.2018

Feengrotten für den Deutschen Lichtdesign-Preis 2018 nominiert


Zum achten Mal wird im Mai der Deutsche Lichtdesign-Preis verliehen. Nominiert in der Kategorie „Museen“ sind u. a. die durch Rolf Zavelberg und Gordon Axmann neu beleuchteten Saalfelder Feengrotten.

Die Feengrotten gelten als die farbenreichsten Schaugrotten der Welt. In diesen Grotten zeigen sich vor allem unzählige feine Abstufungen in Ocker. Was möchte und braucht dieser Ort? Und wie kann eine Planung die vorhandene und teilweise verborgene Schönheit am besten in Szene setzen? Um die Farben möglichst realistisch zu zeigen, wird neuste LED Lichttechnik mit hervorragenden Eigenschaften bezüglich der Farbwiedergabe (besser als Halogen) und Lichtlenkung (Optiken und selbst produzierte "Schattenelemente") genutzt. So wurden die Strukturen des Berges, seine Farbigkeit und Tiefe neu herausgearbeitet. Die Natur hat in Saalfeld/Saale wahrlich Kunstwerke geschaffen. Die Farben mancher Mineralien oder Gesteinsschichten erforderten ein kaltweißes Licht, andere ein wärmeres. Außerdem werden verschiedene Optikaufsätze, insbesondere Optiken mit elliptischer Abstrahlcharakteristik, genutzt, um die Struktur der Gesteins- und Mineralformationen zu unterstreichen und zusammen mit den Schattengebern die Tiefe zu betonen.

Neben vielen bekannten Namen finden sich bei den nominierten Planungsbüros auch Wettbewerbsteilnehmer, die sich zum ersten Mal um die im Jahresturnus vergebene hochkarätige Auszeichnung bewerben.

Die Projekt-Standorte erstrecken sich über die gesamte Bundesrepublik von Neuruppin über Erbach bis München. Nominiert wurden auch zwei Projekte in der Schweiz sowie die Giggijochbahn in Sölden, Österreich. Drei Monate lang haben die Mitglieder der ehren­amtlichen fünfköpfigen Jury sowie der diesjährige Gastjuror Thomas Mika, Lichtdesigner des Jahres 2017, jedes Projekt aus der Vorauswahl der etwa 120 Einreichungen persön­lich in Augenschein genommen, um die tatsächliche Qualität zu überprüfen.

Während einer Gala am 17. Mai im Theater am Tanzbrunnen in Köln werden die etwa 600 erwarteten Gäste erfahren, welche Finalisten den begehrten Deutschen Lichtdesign-Preis erhalten. Highlight des Abends wird die Bekanntgabe des Lichtdesigners des Jahres 2018.

Mit dem Deutschen Lichtdesign-Preis wollen die Veranstalter der professionellen Beleuchtung von Projekten – als ein wesentliches Modul für die Qualität der gebauten Umwelt – öffentliche Wertschätzung verleihen. Im europäischen Raum findet der in den USA und Großbritannien seit langem etablierte Beruf des Lichtdesigners erst seit wenigen Jahren auf breiterer Ebene Anerkennung. Unabhängig von der Größe des Bauvorhabens setzen Architekten im Bereich der Beleuchtung heute zunehmend auf die Unterstützung von Lichtdesignern, die ihr technisches, wahrnehmungspsychologisches und gestalterisches Wissen in die Anforderungen an die Beleuchtung einbringen. Auch in der künstlerischen Umsetzung von Konzepten hat sich Licht längst als wichtiges Medium etabliert.

www.lichtdesign-preis.de

Foto: © Gordon Axmann